Der Laurentianus 28, 27 (9. Jh.) hat uns ein astrologisches Gedicht unter dem Namen des ägyptischen Historikers Manetho (3. Jh. v. Chr.) überliefert. Es handelt sich in Wirklichkeit um eine Sammlung in verschiedenen Epochen entstandener Texte: Die Bücher 2-3-6 gehören dem Anfang des zweiten Jh. n. Chr., während die übrigen die Bücher 2-3-6 benutzt zu haben scheinen. Die erste Ausgabe stammt von J. Gronovius (1698), aber die besten Texteingriffe verdanken wir D’Orville und besonders Koechly; von demselben Koechly stammt auch die aktuelle Reihenfolge der Bücher (2, 3, 6, 4, 1, 5). Im Hinblick auf alle vorige Ausgaben stellt die anzuzeigende Ausgabe einen riesigen Fortschritt dar.
Die Einleitung entählt eine Darstellung sowohl der Überlieferung als auch des editorischen Schicksals der Ἀποτελεσματικά : Schon hier zeigt sich De Stefani seiner Aufgabe gewachsen und mit der Geschichte unserer Wissenschaft gut vertraut (vgl. seine Bemerkung zu den Beziehungen zwischen D’Orville und Reiske, S. 19). Es folgen die kritische Ausgabe (Köchly gebührenderweise gewidmet), eine Appendix coniecturarum und ein wertvoller Index verborum.
Aus dem Laurentianus sind der Hamburgensis philol. 4 (17. Jh.), der Vaticanus Barberinianus Gr. 189 (17. Jh.) und der Halensis (nunc deperditus) A 91 (B 17) (18. Jh.) geflossen. Die Verhältnisse dieser jüngeren Handschriften (denen Radici Colace einen wichtigen Beitrag gewidmet hat) bleiben teilweise unklar. Da weder Radici Colace noch De Stefani eine zufriedenstellende Darstellung bieten, müssen wir bei der Sache verweilen. Der Hamb gehörte Lukas Holstenius aus Hamburg (1596-1661), der ihn aus dem Laur kopieren liess. Der Barber wurde aus dem Hamb abgeschrieben. Der Hal gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verloren und wir sind auf die Kollationen, die C.A.M. Axt und Fr. A. Rigler in ihrer Manetho-Ausgabe des Jahres 1832 veröffentlichten, und auf die Beschreibung von Wendel angewiesen1: Diese Handschrift trug die Überschrift Ex Ms. Vaticano a Holstenio revisum und der Name des Humanisten trat oft an ihrem Rande auf. Darüber hinaus wissen wir, dass zur Zeit des Fabricius in Hamburg zwei Handschriften der Ἀποτελεσματικά vorhanden waren, die eine in der Bibliotheca Joannea inter codices Holstenianos, die andere apud virum quendam nobilissimum in cuius apographi ora sive margine etiam emendationes non paucae eruditae occurrunt.2 Während die Identifizierung der ersten mit dem Hamb naheliegt, sind die Verhältnisse der zweiten zu dem Hal problematisch. Die Marginalien am Rande beider Handschriften genauso wie die Beziehung zu Holstenius (im Falle der Fabricius-Handschrift freilich nur durch ihr Vorhandensein in Hamburg belegt) machen jedoch ein enges Verhältnis dieser zwei Handschriften zueinander wahrscheinlich. Da der Hal aus dem 18. Jh. stammte, könnte man vermuten, dass er aus dem Hamburgensis cum emendationibus non paucis (wir werden ihn Hamb deperd nennen) geflossen sei. Radici Colace behauptet, dass der Hamb deperd Holstenius gehörte, und dass er eine frühere Phase der Arbeit des Humanisten zu Ps.-Manetho widerspiegelte als der Hamb: Der Hal sei eine Kopie der Hamb deperd (sogar die Überschrift des Hal stand schon nach Radici Colace im Hamb deperd). Gegen diese Rekonstruktion hat De Stefani zu Recht eingewendet, dass der Hamb unmöglich eine spätere Phase der philologischen Arbeit des Holstenius darstellt als der Hal, weil letzerer eine Reihe von guten Konjekturen enthält, die im Hamb nicht vorhanden sind (ein Verzeichnis von diesen Konjekturen bietet De Stefani). Um die Herkunft des Hal zu bestimmen müssen wir m. E. von den folgenden Tatsachen ausgehen: 1) dem Hal und dem Hamb sind etliche Bindefehler gemeinsam3; 2) der Hamb weist eine Reihe von Trennfehlern dem Hal gegenüber auf.4 Es ergeben sich zwei Erklärungsmoglichkeiten: 1) der Hal (oder seine Quelle) hat aus dem Hamb geschöpft und die Sonderfehler des Hamb dank einer weiteren Textquelle vermieden; 2) der Hal und der Hamb haben aus einer verlorenen Quelle unabhängig voneinander geschöpft. Ich halte die erste Erklärung für wahrscheinlicher: Die Marginalien des Hal erwähnten oft ein Manuskript (“Mscr.”) und ich glaube, dass damit der Laur gemeint war.5 Daneben erwähnen die genannten Marginalien Holstenius: Kennzeichend ist dafür die Anmerkung zu 4, 153: αἰγμηεις Holst fort. αἰγήεις scrib. voluit. Es ist offensichtlich, dass der Verfasser dieser Anmerkung eine Handschrift vor sich hatte, die er Holstenius zuschrieb. Da der Hamb eben αἰγμηεις bietet und da wir keinen Anlass haben, die Existenz eines weiteren Holstenianus zu postulieren, liegt es nahe anzunehmen, dass (die Quelle des) Hal aus dem Hamb geschöpft hat. Radici Colace und De Stefani haben daraufhin hingewiesen, dass Lucas Langermann (1625-1686) eine Manetho-Ausgabe geplant hatte. Wir verdanken diese Nachricht J. Gronovius, der in der praefatio zu seiner Ausgabe mitteilt, dass Langermann den Laur verglichen hatte. Langermann war (genauso wie Holstenius) aus Hamburg und wenn wir diesen Umstand mit den Tatsachen, dass der Hamb deperd Marginalien hatte und dass Langermann den Laur verglich, kombinieren, ist dem Schluss kaum zu entgehen, dass der Hamb deperd genauso wie der Hal Langermanns philolgische Arbeit widerspiegelte.6 Langermann hatte nämlich neben dem Laur den Hamb verglichen und die Lesarten des letzeren Holstenius zugeschrieben (er wusste, dass der Hamb Holstenius gehörte). Folglich fusste Langermanns Text auf diesen zwei Quellen; Daneben hat der Gelehrte eine Reihe vorzüglicher Konjekturen beigesteuert (vgl. De Stefani, Ss. 16-17). Gegen diese Rekonstruktion spricht freilich die Überschrift des Hal ( Ex Ms. Vaticano a Holstenio revisum), die auf Holstenius klar hindeutet (Radici Colace, 278-279). Aber die guten Konjekturen des Hal können unmöglich auf Holstenius zurückgeführt werden (De Stefani, 16-17); Dazu kommt, dass die Überschrift sowieso unverständlich bleibt: Sie vernachlässigt seltsamerweise die Kollation des Laur und spricht von einem sonst unbekannten Vaticanus. Ich habe den Eindruck, dass diese Überschrift von jemandem stammt, der sich der philologischen Arbeit, aus der der Hamb deperd und der Hal entstanden sind, nicht mehr bewusst war. Wahrscheinlich ist der Hal eine genaue Kopie des Hamb deperd, am dessen Rande der Name des Holstenius schon oft auftrat: der Hersteller der jüngeren Handschrift, um ihr Glanz zu schenken, stellte den Namen des berühmten Humanisten am Anfang seiner Abschrift und, weil er wusste, dass Holstenius die Bibliotheca Vaticana geleitet hatte, fügte er ex Ms. Vaticano hinzu. Es mag auch sein, dass die irreführende Überschrift später eingetragen worden ist: Wichtig ist nur, dass sie den wirklichen Verhältnissen widerspricht.7
Vergeblich würde man in dieser neuen und allerdings überreichen Ausgabe nach einem philologischen Unternehmen, das am Anfang des 18. Jh. in Florenz unternommen wurde, suchen. Der Gräzist A. M. Salvini hat den ganzen Manetho ins italienische übersetzt; diese Übersetzung wurde erst von R. Pintaudi publiziert ( Manetone, Degli effetti delle stelle, Firenze 1976). Mangels einer systematischen Kollation können wir nicht sagen, ob Salvini etliche Konjekturen, die jüngeren Philologen zugeschrieben werden, vorweggenommen hat; Sicher hat Salvini an einigen von De Stefani als schwierigen bezeichneten Stellen richtig übersetzt (z. B. 1, 40: “e se tramontan, son questi più rei”; 4, 10: “agli uomini, che dritto cognetturano, distinse gli astri”). Wie schon Pintaudi festgestellt hat, fusst Salvinis Übersetzung auf Gronovius’ Ausgabe. Wie mich Pintaudi mündlich belehrt hat, besitzt die Biblioteca Laurenziana eine jüngere Handschrift (18. Jh.? Archivio Storico, nr. 67), die eine Transkription der Ἀποτελεσματικά enthält. Ich habe diese Handschrift vor weingen Tagen in der Laurentiana flüchtig geprüft: Sie enthält in der Tat zwei partielle Traskriptionen von zwei verschiedenen Händen. Die Transkription, die die ersten Blätter einnimt (Flor 1), fusst auf der Laurentianus 28, 27,8 während diejenige, die ihr folgt (Flor 2), auf der Ausgabe von Gronovius fusst.9 Die Beziehungen dieser Transkriptionen zueinander bzw. zu Salvinis Unternehmen sind m. W. noch nicht untersucht worden.
Gehen wir an die Textgestalt, so finden wir eine Leistung, die zweifelsohne als vorbildlich gelten kann. An vielen Stellen hat De Stefani eine eigene Konjektur in dem Text gesetzt, die mir sicher scheint; an unzähligen Stellen enthält der Apparat Textvorschläge bzw. sprachliche oder inhaltliche Beobachtungen, die unser Verständnis der Ἀποτελεσματικά wirklich befördern. Es gibt dennoch einige Stellen, die ich anders als De Stefani wiederherstellen würde: 2, 65: π 222 ist keine wirkliche Parallele). 2, 218-219: ich vermute, der Dichter schrieb μηδ᾽ ἐς τόσον ἔλθῃ / ὕψος. 2, 294: †τοῖσι† κακοφροσύνῃσι. Die beste Emendation stammt m. E. von Axt: ᾗσι κακοφρ. (vgl. 2, 341; 6, 88; 6, 470). Schade, dass De Stefani sie nicht einmal einer Erwähnung im Apparat gewürdigt hat! 2, 300: Diese Stelle wurde von G. Hermann (Opuscula V 167) und M. Haupt (Opuscula I 134) besprochen, was De Stefani entgangen ist.10 2, 303: ὅρκων οὐδ᾽ ὅσσον βιότῳ κρυερῶν ἀλέγοντας. Die Überlieferung bietet κρυερῷ, das erst De Stefani angetastet hat. Vielleicht wäre es besser, κρυεροὺς zu schreiben (vgl. 2, 362: βιότῳ προφανεῖς; 2, 487: πλαζομένους βιότῳ; 3, 112: λαμπροὺς βιότῳ). 2, 405: Koechlys ἀπ᾽ ἀντολίης sollte m. E. im Text stehen (vgl. 2, 11; 3, 49; 3, 181). 2, 411: Statt ξυνών könnte man τεύκτωρ schreiben. 2, 435: Man könnte πρῆξίν θ᾽ ἥσσονα δῶκε καὶ ἐν σίνεσιν μάλα πολλοῖς schreiben (vgl. 2, 444-445). 3, 40: Magnellis ἐλεεινούς ist sehr attraktiv. 3, 83: αὖ bleibt mir dunkel. 3, 142: πενθαλέοισιν ἑὴν ἄλοχον. Es liegt nahe, πενθαλέοισι νέην ἄλοχον zu schreiben (vgl. 143: δηναιὸν κλαύσει). 3, 154: πρήξεις κυθέρης ἀγάπησαν ἀθέσμους. Ich würde schreiben: ἀγ. ἀθέσμου (vgl. 3, 198: μάχλου τε κυθέρης; 6, 207: λαθρίης τε κυθήρης; 1, 21; 1, 25; 1, 261). 3, 214-216: ἴσχουσι γραπτῶν ἕνεκεν. Da sonst γραπτά mit der correptio Attica skandiert wird (3, 97; 3, 323), vermute ich, dass der Dichter ἴσχουσι<ν> schrieb. αἰεὶ δ᾽ ἔκπτωσιν βιότου †τεύχουσιν πρὸς οἴκους†: Ιch konjiziere τεύχουσι προμοίροις (vgl. 1, 276 und 6, 499 ff., wo die Mörder mit einem gewaltsamen Tod bestraft werden). 3, 319: der Ausdruck κεκλομένους τ᾽ ἐπὶ τοῖσιν bleibt mir rätselhaft. 3, 338: φήμη δὲ κακὴ περιδέδρομεν αἰεί. Αἰεί ist eine elegante Konjektur von Koechly für αἰνή. Jedoch würde ich vielmehr αἰνῶς schreiben (vgl. 3, 278; Apoll. Rh. 3, 16). 3, 404: Vielleicht οἴης ἐξ ὥρης? Vgl. 3, 415. 6, 81: Stranos τέρπει ist m. E. die beste Lösung. 6, 186: Der Singular τῆς ist befremdlich: Ist vielleicht etwas vorher ausgefallen? 6, 195-196: ὀλοῇσιν / παλλακίσι. Man hat ὀλοῇσιν beanstadet; Wenn das Wort wirklich korrupt ist (aber dessen bin ich nicht sicher), würde ich δολερῇσι schreiben (Dem. Chomat. Pon. 21, 51: δολερὸν Μαρίας τῆς παλλακῆς). 6, 275: εὔνιδες †οἱγάρτου† τεκέων ἄγονοί τε πέλονται. Ich würde schreiben: εὔνιδες οἵγ᾽ [vel οἵδ᾽] ἀρότου τεκέων (ἄροτος = procreation of children, vgl. LSJ I 4). 6, 379: De Stefani schreibt mit Hal ταὐτά, aber warum behält er sonst (6, 371; 6, 429; 6, 636; 1, 283) ταῦτα bei? 6, 444: Vielleicht ἱπταμένους λιγυροῖς ἐναλίγκιον ὀρνίθεσσιν? Vgl. Ξ 290. 6, 512: Vielleicht ἔτευξαν? Vgl. 513 τούτοισι. 6, 629: Warum nicht ἀπνοίην? 6, 673-674: Ich würde den Text auf die folgende Weise herstellen: ἐκ προτέρου βιότου τεχνῶν τ᾽ ἄφαρ ἐξεκύλισσαν / θῳάς τ᾽ ἀλλοτρίων κτεάνων ἄτας τ᾽ ἐπάγουσιν (vgl. 4, 41; 4, 143). 4, 56: ἔσσεται ἀλλοτρίων λεχέων παναθέσμιος †ἀνήρ. Neris ἅρπαξ ist zwar attraktiv; alternativ könnte man an ἄτη denken (Dichter bezeichnen mit diesem Wort auch unheilvolle Menschen). 4, 114: καὶ <χα>λεπῆς πενίης χερνήτορας. Vernünftigerweise hat Massimilla das Adjektiv χαλεπῆς hergestellt, aber die Beziehung zwischen χερνήτορας und dem Genitiv bleibt mir unbegreiflich; Man könnte vielleicht an ἐκ χαλεπῆς denken. 4, 135-136: ἐν χρέεσίν τε / ἥμενος ὠνητοῖσι. Ich würde ἥμερος schreiben, wie auch die Opposition zu ἄστατα νυμφεῖα (137-138) nahelegt. 4, 197: Gegen αἰσχροτάτου (Nauck) sollte man 4, 315 anführen. 4, 220: γονίμων μηδέων ἀπαμήτορας ἄνδρας. De Stefani folgt hier Axt. Alternativ könnte man an γ. αἰδοίων τμήτορας ἄ. 4, 277: ὀχλοχαρεῖς, φιλόμοχθα θεατρομανοῦντας. Mit Grund hat De Stefani an φιλόμοχθα Anstoss genommen. Ich konjiziere φιλόμυθα: 4, 444 ff. beschreiben Menschen, die denjenigen unserer Stelle ähneln (vgl. 280 und 446), und sie werden als μυθολόγοι und μυθεύματα ποικίλ᾽ ἔχοντες charakterisiert. 4, 283: λιτούς verstehe ich trotz De Stefanis Anmerkung (λιτούς = σκαιούς) nicht: Ich schlage λιγυρούς vor (vgl. 5, 269: Der Kontext ist ähnlich). 4, 342: κηραγγέας ist sicher verdorben: Vielleicht κηρουργούς? 4, 363: οὐκ ἀγαθὸν τελέσει, βλαβερὸν δ᾽ ἐπὶ πᾶσιν †ὁρίζου†. Ich konjiziere: βλαβερὰν δ᾽ ἐπὶ πᾶσιν ὀϊζύν. 4, 494: φίλτρα φέροντας ist schwach: Vielleicht φ. ῥοφοῦντας? 4, 514: πάτρης κηδέστορες ἠδὲ †βίαιοι. Vielleicht ἠδὲ βίοιο (vgl. 4, 541)? 4, 524: καὶ τιμῇ μεμετρημένα πράγματ᾽ ἔχοντας. τιμῇ passt nicht in den Zusammenhang; ich konjiziere τόλμῃ (es ist eine Art von Anmassung, die Bräuche eigener Städte in die anderen einzuführen, die entsprechende Probleme aufkommen lässt). 4, 532: ἄλλοτε δ᾽ ἀλλοίην ζωὴν εὔτρεπτον ἔχοντες. Da Manetho die Unbeständigkeit dieser Leute brandmarkt, würde man εὔτρεπτοι erwarten. 4, 602: Da diese Knechte immer neue Herren bekommen (605), muss vielleicht ὁμόζυγα (das ich sowieso nicht verstehe) in νεόζυγα emendiert werden? 1, 6: ist der Vers zu tilgen? 1, 87 πανήμεροι (D’Orville) müsste im Text stehen. 1, 137: ξύλινον προσκείμενοι ἄρθρον. Vielleicht ξυλίνῳ πρ. ἄρθρῳ? 1, 157: ἔγκυον ὠδίνουσιν ἑὸν μόρον ἔνδον ἔχοντες. Ich würde ἔγκυοι schreiben. 1, 166: Vielleicht ἀειπαθές? 1, 192: ἀνηλέα ist schwierig zu verstehen. 1, 319: Vielleicht τράχηλον ἐς ἰνίον? (Vgl. 4, 51). 1, 348: vielleicht schrieb der Dichter: εἴσιδε τοῦτο θέμα (für εἰσορᾶν = halten für, vgl. η 71; für den Imperativ vgl. 345). 5, 24: Koechlys περιπορφυρούσαις müsste im Text stehen. 5, 34: Der Vers taucht fast identisch in einem Carmen astrologicum (Heitsch II S 4, 7) auf (Hinweis von Kassel). 5, 76: οὗτος γὰρ κακός ἐστιν. Ich vermute, der Dichter schrieb οὕτως (“wenn Ares in der genannten Konjunktion steht”), vgl. 5, 285. 5, 128-129: κἢν λύσῃ δὲ φάσιν τὰ τελέσματά γ᾽, οὗτος †ἔασιν / πτωχόν. Es ist schwierig, eine passende Anknüpfung zwischen dem Akkusativ πτωχόν und dem Vorhergenden herzustellen; Man könnte οὔ ποτ᾽ ὀνήσει (vgl. 5, 176, 327) schreiben (oder οὐ τόδ᾽ ὀνήσει). 5, 171: Statt διώκων würde ich διώκει erwarten. 5, 204: Vielleicht ἢ ἄλλην ἀσεβῆ τὸν ἑὸν βίον ὡς Ἰοκάστην? 5, 272: Vielleicht φωστῆρας μούσης (lumina Musae) εὐσύνθετος εἰς τὸ νοῆσαι? 5, 311: <διδόντες> (D’Orville); vielleicht <πορόντες>? (Vgl. τ 460).
Typographische Fehler sind selten: 6, 454: flagitat). Apparat zu 6, 569: δεῖμ’. 4, 56: παναθέσμιος. 1, 302: cf. 4.202 (nicht 4.22); 5, 2 ἤρατο (nicht ἥρατο). Dank De Stefanis ausserordentliches Sprachgefühles und enormes Fleisses bekommt jetzt Manetho eine wirklich befriedigende Ausgabe, deren Lektüre ich jedem klassischen Philologen empfehle.
* Ich bedanke mich bei Herren Proff. R. Kassel und R. Pintaudi für Ihre freundliche Unterstützung.
Notes
1. C. Wendel, Die griechischen Handschriften der Provinz Sachsen, Aufsätze Fritz Milkau gewidmet, Leipzig 1921, 360.
2. J. A. Fabricius, Bibliotheca Graeca, Hamburgi 1717, 2, 499.
3. Vgl. z. B. 2,168 πανταρβεῖς] πανταρκεῖς Hal Hamb; 3, 389 πέλοι] πέλει Hal Hamb; 6, 454 om. Hal Hamb; 5, 242 εὐτραπέλοισι] εὐτραπέλῃσι Hal Hamb.
4. Vgl. z. B. 2, 53 φαίνοντα] φαίνονται Hamb; 2, 248 ἐκ] ἐν Hamb; 1, 296 καλῷ] καλῶς Hamb; 1, 353 ἔλθοι] ἔλθῃ Hamb.
5. Vgl. z. B. die Anmerkung zu 5, 209: vestigia in Mscr. ac si deficeret integrum folium. Der Vers befindet sich im Laur eben am Ende des f. 35v.
6. Diese entscheidende Folgerung hat schon D. S., 17, gezogen.
7. Für andere unzuverlässige subscriptiones vgl. M. D. Reeve, Eliminatio codicum descriptorum. A methodological problem, in Editing Greek and Latin texts, ed. J. Grant, Toronto 1989, 30-32.
8. Vgl. z. B. 3, 30: μογεῦσιν Gronovius : μόγευσεν Laur Flor 1; 3, 79: ἔργοις Gronovius : ἔργοι Laur Flor 1; 3, 120 Σεληναίη Gronovius : σεληναίῃ Laur Flor 1.
9. Vgl. z. B. 1, 22: κέντρων Gronovius Flor 2 : κέντρον Laur; 1, 68: ἐς Gronovius Flor 2 : εἰς Laur; 1, 325 βίον Gronovius Flor 2 : βίοτον Laur.
10. Ich verdanke diesen Hinweis R. Kassel.