BMCR 2011.06.38

Ombres de Thucydide: la réception de l’historien depuis l’Antiquité jusqu’au début du XXe siècle

, , , Ombres de Thucydide: la réception de l’historien depuis l’Antiquité jusqu’au début du XXe siècle. Actes des colloques de Bordeaux, les 16-17 mars 2007, de Bordeaux, les 30-31 mai 2008 et de Toulouse, les 23-25 octobre 2008. Études 27. Pessac: Ausonius Éditions, 2010. Pp. 776. ISBN 9782356130181. €45.00.

Der Sammelband enthält die Beiträge dreier Tagungen, deren Thema die Thukydides-Rezeption von der Antike bis in die Moderne war. Der Band vereinigt insgesamt 47 Aufsätze.

Die Beiträge der ersten beiden Tagungen befassen sich mit antiken Autoren – vorwiegend Historikern, aber auch Fachschriftstellern – und loten die Arten der Rezeption des Thukydideischen Werks aus. Dabei werden verschiedene Modalitäten intertextueller Beziehungen untersucht, deren Spektrum vom Zitat oder der literarischen Reminiszenz über die Adaptation bis hin zur kritischen Kommentierung und Umdeutung der Vorlage reicht. Allerdings vermißt man ein allen Beiträgen zugrundeliegendes, gemeinsames theoretisches Fundament, das die verschiedenen Arten der Rezeption und die dabei verwendeten Begriffe wie „Echo“, „Reminiszenz“ etc. klar definiert und gegeneinander abgrenzt.1 Dieses methodische Defizit zeigt sich bei den Einzelinterpretationen: So ist etwa der Annahme Sophie Gottelands (“Conseiller et persuader …“) sicherlich zuzustimmen, daß Thukydides in gewissen politischen Reden des Demosthenes nicht nur als rhetorisch-stilistisches, sondern auch als gedanklich-argumentatives Modell, das umgeformt und umgedeutet wird, gedient hat. Da jedoch wörtliche Zitate aus Thukydides weitgehend fehlen, ist es schwierig, diese „échos textuels“ stringent nachzuweisen: Ob Thukydides bei der Wertung der athenischen Herrschaft tatsächlich die Gegenfolie des Redners gewesen ist, bleibt fraglich, zumal etwa die Vorstellung, daß eine Herrschaft (ἀρχή) für die Untertanen Knechtschaft (δουλεία) bedeute, seit dem 5. Jh. Allgemeingut war.2 Es handelt sich bei all diesen Argumenten um rhetorische Topoi, die alleine nicht genügen, um darin eine bewußte Anspielung auf Thukydides zu erkennen. Dasselbe gilt auch für den Beitrag von Estelle Bertrand (“Les références thucydidéennes …“): Handelt es sich bei den Thukydides-Reminiszenzen bei Cassius Dio nur um ein rhetorisches Stilmittel oder hat der Autor diese bewußt für den Leser als solche gekennzeichnet und zur Steuerung der Rezeption eingesetzt? Einige vermeintliche Parallelen wie etwa der Topos der Größe des darzustellenden Krieges, auf den Mathilde Simon-Mahé (“Tite-Live Lecteur de Thucydide? …“) eingeht, sind zu allgemein, als daß sie per se eine bewußte Bezugnahme auf Thukydides anzeigen würden. Da dieser Topos schon bei Herodot (7,21) und bei fast allen Historikern vorkommt, ist der Hinweis des Livius auf die Größe des Krieges allein (Liv. 21,1) noch keine direkte Anspielung auf das Proömium des Thukydides. Ob Cicero, wie Cyril Binot (“Thucydides enim rerum gestarum pronuntiator sincerus et grandis etiam fuit …“) meint, in De oratore bezüglich der historiographischen Methode direkt oder nur indirekt (etwa über die Stoa) von Thukydides beeinflußt worden ist, läßt sich kaum stichhaltig nachweisen. Ebensowenig läßt sich Éric Foulons Hypothese (“Polybe a-t-il lu Thucydide …“), daß Polybios Thukydides gelesen habe, durch die untersuchten Beispiele belegen: Ist Polybios’ Kritik an der Hermokrates-Rede bei Timaios (12,25k-26,9) wirklich ein stringentes Indiz dafür, daß Polybios an das (nirgends genannte) Thukydideische Modell (Thuk. 4,59-64) dachte? Dasselbe gilt für Jeannine Boëldieu-Trevet (“De Thucydide à Xénophon …“), die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Beschreibungen der beiden oligarchischen Putsche von 411 (Thuk. 8,45-98) und 404/3 (Xen. 2,3,1-2,4,43) untersucht. Doch hat die Autorin nicht die Möglichkeit in Rechnung gestellt, daß einige Unterschiede bezüglich der Erzähltechnik (etwa das Fehlen direkter Reden bei Thukydides) dadurch bedingt sein können, daß das 8. Buch des Thukydides unvollendet geblieben ist.

Auch der Beitrag von Simon Hornblower (“Thucydides’ Awareness …“), der (wohl zu Recht) meint, daß Herodot in gewisser Weise von Thukydides beeinflußt worden ist, überzeugt nicht ganz.3 Denn Hornblower geht ohne Rücksicht auf die Frage der Genese des Thukydideischen Werks von der gänzlich unbeweisbaren Prämisse aus, daß Teile davon schon in den ersten Jahren des Peloponnesischen Krieges an öffentlichen Veranstaltungen mündlich vorgetragen worden seien und daß Herodot an diesen Lesungen teilgenommen habe. Einige verblüffende Parallelen wie die Erzählungen über das Ende der Tyrannis in Athen in beiden Werken deutet er nicht wie bisher als Abhängigkeit des Thukydides von Herodot, sondern umgekehrt. Es leuchtet aber nicht ein, wieso das Schweigen Herodots bezüglich der homosexuellen Beziehung der beiden Tyrannentöter, die bei Thukydides das Hauptmotiv bildet, als absichtliche Ablehnung der Version des Thukydides durch Herodot aufzufassen ist und nicht einfach einer – erst später von Thukydides korrigierten – Vulgata entspricht.

Valérie Fromentin (“Philistos de Syracuse, imitateur de Thucydide? …“) gibt zu bedenken, daß bei Dionysios von Halikarnass die Bezeichnung des Philistos als Nachahmer des Thukydides (μιμητής) nur in der Epitome von De imitatione (3,2) vorkommt und vielleicht nicht den exakten Wortlaut des Originals wiedergibt. Daher mahnt sie mit Recht, diese Stelle angesichts des Verlustes fast des ganzen Werkes von Philistos nur mit Vorsicht als Beleg für eine stilistische Nachahmung zu betrachten – auch wenn natürlich das Zeugnis der römischen Autoren dadurch nicht an Bedeutung verliert (etwa Cicero De oratore 2,57 und Quintilian 10,1,74).

Mit Recht bemerkt Guido Schepens (“ Thucydide législateur de l’histoire? …“) anhand von Lukians Schrift zur Geschichtsschreibung, daß Thukydides’ Auffassung von Geschichte, welche die Historie auf politisch-militärische Zeitgeschichte (gegen den umfassenderen Begriff bei Herodot) reduziert, schon in der Antike als Sonderfall betrachtet wurde und nicht, wie Arnaldo Momigliano meinte, das damals vorherrschende Paradigma war.

Der Band enthält auch Einzelinterpretationen zu verschiedenen Teilen und Themen aus Thukydides’ Werk, welche die Wirtschaft, die Religion, die Rolle der Frauen und Perikles betreffen, die jedoch insgesamt nur wenig neue Erkenntnisse liefern: So hat etwa Alain Bresson (“Revisinting the Pentekontaetia …“) erneut gezeigt, daß Thukydides’ Darstellung der Pentekontaëtie, die in der modernen Forschung wegen ihrer Unvollständigkeit und ihren chronologischen Mängeln oft heftig kritisiert worden ist, nicht eine detaillierte Zusammenfassung des gesamten Geschehens der Jahre 479-431 zu geben bezweckt, sondern, wie die Auswahl der Ereignisse zeigt, einerseits dazu dient, Thukydides’ Aussage 1,23,6 zu beweisen, daß das Wachstum der athenischen Herrschaft und Spartas Passivität den Krieg verursacht hätten. Andererseits versucht Thukydides durch die selektive Auswahl, die Auslassung von relevanten Informationen und die Untertreibung etwa der Bedeutung der militärischen Auseinandersetzungen von 469-446, in die mehrere griechische Poleis involviert waren und die mit sehr großen athenischen Verlusten endeten, seine These, daß der Peloponnesische Krieg der größte und bedeutendste Krieg gewesen ist, zu untermauern. Sehr interessant ist auch der Aufsatz von Francis Prost (“La purification de Délos de 425 …“), der aufzeigt, daß der archäologische Befund in Delos mit dem Thukydideischen Bericht 1,8,1, der die Hälfte der dortigen Gräber für karisch hielt, im Widerspruch steht. Dies ist für den Autor ein Hinweis dafür, daß Thukydides’ deduktive und rationalistische Methode, die in einigen Teilen des Werks bei der Rekonstruktion vergangener Ereignisse zur Anwendung kommt, nur beschränkt zuverlässig ist.

Der dritte Teil gibt eine Übersicht über die Thukydides-Rezeptionen in der Moderne. Die interessanten und für den Nichtspezialisten äußerst lehrreichen Einzeluntersuchungen zeigen die kreative und durchaus auch kritische Auseinandersetzung in verschiedenen Gattungen und Wissenschaften (vor allem natürlich in der politischen Philosophie und der Historiographie) in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland vom Humanismus bis in die Mitte des 20. Jh. auf. Dabei wird jeweils der historische und ideologische Kontext der Rezipienten detailliert rekonstruiert. So hat Mélina Tamiolaki (“La récéption de Thucydide chez C. Paparrigopoulos …“) gezeigt, wie im 19. Jh. der griechische Historiker Paparrigopoulos, dessen Ziel es war, eine Kontinität zwischen der antiken und der modernen griechischen Nation nachzuweisen, Thukydides sehr frei zitiert und dabei bisweilen anachronistisch umgestaltet hat (so wird etwa Perikles’ Epitaphios in die Zeit Kimons gesetzt), wobei Paparrigopoulos die Standards der modernen wissenschaftlichen Geschichtsschreibung seinem Beweisziel untergeordnet hat. Bruno Bleckmann (“Eduard Schwartz und Thukydides …“) zeichnet die persönliche Biographie des Gelehrten nach, der den Ersten Weltkrieg und Deutschlands Niederlage 1918 erlebt hat. Diese ist für das Verständnis seiner analytischen Vermutung zweier Entwürfe des Thukydides, der ja ebenfalls Athens Niederlage 404 erlebt hat, nicht unwichtig. Anthony Andurand hat (“Lectures allemandes de l’oraison funèbre …“) gezeigt, wie die Rezeption des Epitaphios durch deutsche Gelehrte seit der Mitte des 19. Jh. sehr stark von ihrem jeweiligen ideologischen Standpunkt geprägt worden ist: Um 1850 wird der Epitaphios von Curtius als Verklärung der Herrlichkeit Athens aufgefaßt, nach 1871 herrscht dagegen bei Nietzsche und Burckhardt Skepsis: Der Epitaphios wird zum Trugbild. Ebenso ist er zu Beginn des 20 Jh. für Meyer eine Illusion. Für Schwartz dagegen ist er ein Hymnos auf die Macht Athens nach dessen Niederlage. Für Pohlenz dient das perikleische Athen als Gegenmodell zur Weimarer Republik und wird bei Jäger zum Modell des Kulturstaates. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt eine kritische Gegenströmung mit Flashars Dekonstruktion des Epitaphios ein. Ebenso hat Paolo Butti De Lima (“Tucidide e il crollo degli imperi…“) gezeigt, wie die Erfahrung des Ersten Weltkrieges auf die Interpretation von Thukydides’ Werk durch deutsche Gelehrte wie Schwartz, Meinecke, Meyer und Pohlenz gewirkt hat. Dasselbe gilt, wie Jacques Cantier (“La Guerre du Peloponnèse…“) nachgewiesen hat, auch für Nicht-Deutsche: So hat das Erlebnis des Ersten Weltkrieges Albert Thibaudets Werk beeinflußt, der mit den Kategorien des Thukydides diesen Krieg interpretiert und umgekehrt Thukydides’ Werk aus dieser Erfahrung heraus zu deuten versucht hat.

Pascal Payen weist in seinem Beitrag (“Thucydide et Rollin: …“) eindrücklich nach, daß das monumentale Geschichtswerk von Charles Rollin (1661-1741) maßgeblich dazu beigetragen hat, den zuvor in den gelehrten Kreisen weitgehend vergessenen Thukydides als Historiker und das perikleische Athen des 5. Jh. als Paradigma einer freiheitlichen und demokratischen Stadt unter den Gelehrten seiner Zeit wieder bekannt zu machen.

Leider bleibt aber in diesem Teil der englischsprachige Raum weitgehend unberücksichtigt (etwa Thomas Hobbes und die Thukydides-Interpretationen während des Kalten Krieges in den USA). Eine Monographie, die die nationalen Grenzen überschreitet und die gesamte moderne Thukydides-Rezeption transnational nachzeichnet, bleibt ein Desiderat, findet aber in den Beiträgen dieses Bandes gewiß einen fruchtbaren Ausgangspunkt.4

Trotz den oben geäußerten Kritikpunkten, die vor allem als Anregung für die weitere Beschäftigung mit diesen Fragen verstanden sein wollen, ist das Buch dank der Fülle der behandelten Aspekte im bisher noch zu wenig erforschten Bereich der Rezeption ein überaus willkommener Beitrag, der den Horizont der Thukydides-Forschung beträchtlich erweitern kann.

Inhaltsverzeichnis:

Valérie Fromentin / Sophie Gotteland / Pascal Payen, Introduction (13-21)

Colloque I – Thucydide dans l’Antiquité: Emprunts, imitations, interprétations

I – L’imitation littéraire de Thucydide dans l’Antiquité

Simon Hornblower, Thucydides’ Awareness of Herodotus or Herodotus’ Awareness of Thucydides? (27-33)

Sophie Gotteland, Conseiller et persuader: quelques échos thucydidéens dans les Harangues de Démosthène (35-50)

Mélina Lévy, L’imitation de Thucydide dans les Opuscules rhétoriques et les Antiquités Romaines de Denys d’Halicarnasse (51-61)

Lada Sementchenko, La notion de stasis chez Thucydide et Flavius Josèphe (63-70)

Estelle Bertrand, Les références thucydidéennes dans la cinquième décade de l’ Histoire Romaine de Dion Cassius: un choix historiographique (71-81)

Mathilde Simon-Mahé, Tite-Live Lecteur de Thucydide? La présentation de l’Italie du Sud dans l’ Ab Vrbe condita et l’influence de La Guerre du Péloponnèse (83-92)

Anton Powell, Périclès chez Thucydide et chez Plutarque (93-104)

Valérie Fromentin, Philistos de Syracuse, imitateur de Thucydide? Réexamen du témoignage de Denys d’Halicarnasse (105-118)

II – La réflexion théorique des anciens sur l’œuvre de Thucydide

Guido Schepens, Thucydide législateur de l’histoire? Appréciations antiques et modernes (121-140)

Éric Foulon, Polybe a-t-il lu Thucydide? (141-154)

Jean Yvonneau, La cause et le but de l’historiographie chez Flavius Josèphe: l’empreinte de Thucydide (155-165)

Suzanne Saïd, La condamnation du μυθῶδες par Thucydide et sa postérité dans l’historiographie grecque (167-189)

Monique Trédé-Boulmer, Thucydide et Lucien ou comment lire le traité de Lucien Sur la manière d’écrire l’histoire? (191-198)

Alain Billault, Lucien et Thucydide (199-207)

Frédéric Lambert, Présence et absence de Thucydide chez les grammairiens anciens (209-224)

Catherine Sensal, La réception de Thucydide chez les commentateurs et grammairiens latins (225-237)

Pierre Chiron, Rude mais grand: Thucydide comme modèle stylistique paradoxal chez quelques rhéteurs grecs (239-251)

Cyril Binot, Thucydides enim rerum gestarum pronuntiator sincerus et grandis etiam fuit (Cicéron, Brutus, 287). La réception cicéronienne de Thucydide: une belle voix sans écho? (253-273)

Colloque II – Écrire l’histoire du Ve siècle: L’ombre de Thucydide

I – Thucydide source des historiens anciens

Roberto Nicolai, Senofonte e Tucidide: una ricezione in negativo (279-289)

Jeannine Boëldieu-Trevet, De Thucydide à Xénophon: s’opposer aux Quatre Cents et aux Trente (291-305)

Gabriella Ottone, Scrivere la storia dopo Tucidide: Teopompo di fronte all’Ateniese dalla prospettiva di Polibio e Dionigi di Alicarnasso (307-326)

Antonio Luis Chávez Reino, À l’affût des rapports Théopompe-Thucydide: Quelques éléments de repérage (327-342)

Luisa Breglia, Temistocle tra Tucidide e Diodoro (343-373)

Monique Trédé-Boulmer, Les références à Thucydide dans les scholies des œuvres dramatiques de l’époque classique (375-379)

II – Prégnance et valeur du témoignage thucydidéen

Alain Bresson, Revisiting the Pentekontaetia (383-401)

Raymond Descat, Thucydide et l’économie, aux origines du logos oikonomikos (403-409)

Nick Fisher, Thucydides and civic religion (411-425)

Francis Prost, La purification de Délos de 425: Thucydide est-il fiable? (427-439)

Gabriella Vanotti, Tucidide e le donne: un rapporto complesso (441-462)

Christophe Pébarthe, Périclès, au-delà de Thucydide (463-490)

Colloque III – ‘Un acquis pour toujours’? Thucydide chez les modernes (XVe-XXe siècles)

I – Thucydide et la formation d’une ‘science de l’Antiquité’

Francisco García Jurado, Tucídides y Diego Gracián en las ediciones retrospectivas de 1882 y 1889 (495-507)

Mirella Romero Recio, Tucídides y la Historia Antigua en la España del siglo XIX (509-520)

Mélina Tamiolaki, La réception de Thucydide chez C. Paparrigopoulos, Histoire de la nation hellénique (1860-1874) (521-537)

Bruno Bleckmann, Eduard Schwartz und Thukydides (539-549)

Eugenio Lanzillotta / Virgilio Costa, La riscoperta di Tucidide presso la Scuola romana tra ottocento e novecento (551-570)

II – L’Athènes de Thucydide: enjeux du présent et construction d’un modèle

Anthony Andurand, Lectures allemandes de l’oraison funèbre de Périclès (1850-1930) (573-585)

Chantal Grell, Thucydide en France, de la Renaissance à la Révolution (587-600)

Charalampos Orfanos, Cléon romanesque (601-612)

Pascal Payen, Thucydide et Rollin: émergence du paradigme athénien au XVIIIe siècle (613-633)

Pierre Pontier , Grote et la réception de Thucydide en France sous la IIe République et le Second Empire (635-648)

III – Thucydide politique: L’histoire au service de la philosophie

Giuseppe Cambiano, Thucydide en Italie et en France vers le milieu du XVIe siècle (651-663)

Francisco Murari Pires, La Popelinière et la Clio thucydideénne: quelque propositions pour (re)penser un dialogue entre L’idée d’histoire accomplie et le ktèma es aei (665-677)

Adriana Zangara, Thucydide et Guichardin: histoire d’une comparaison (679-691)

David Bouvier, Thucydide et Voltaire: enjeux et constructions d’une filiation problématique (693-706)

IV – Thucydide désenchanté: un historien pour temps de crise

Paolo Butti De Lima, Tucidide e il crollo degli imperi (709-721)

Jacques Cantier, La Guerre du Péloponnèse au miroir de la Grande Guerre: Le territorial Thibaudet en campagne avec Thucydide (723-732)

Jaime Alvar y Alexandro Ruiz, La memoria literaria de Tucídides en la España del siglo XIX (733-742)

Index des sources anciennes (743-765)

Index des auteurs modernes (767-774)

Index des thèmes (775-776)

Notes

1. Das Modell von Gérard Genette, Palimpsestes, La littérature au second degré, Paris, 1982, das verschiedene Spielarten von Intertextualität beinhaltet, hätte als theoretische Basis dienen und dem Leser eine gute Orientierungshilfe geben können.

2. Dasselbe Motiv verwenden bei Herodot die Griechen gegenüber Persien (z.B. 7,135; 8,143; 9,17,3) und bei Xenophon die Thebaner gegenüber Sparta ( Hellenika 3,5,12f.).

3. Von einem Einfluß des Thukydides auf Herodot geht auch aus: Kurt Raaflaub, “Herodot und Thukydides: Persischer Imperialismus im Lichte der athenischen Sizilienpolitik“, in: Norbert Eberhardt, Linda-Marie Günther (Hgg.), Widerstand – Anpassung – Integration. Die griechische Staatenwelt und Rom. Festschrift für Jürgen Deininger zum 65. Geburtstag, Stuttgart 2002, 11-40.

4. Eine Ergänzung dazu und eine gute Grundlage für eine umfassende Monographie bildet der Artikel von Stefan Meineke, “Thukydidismus“, in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, 15/3, Stuttgart 2003, 4840-494.